Die Wiederbesiedlung des Landes Nephi

Die private Unterredung von Limhi mit Ammon

Mosiah 8:5

Limhi fordert die Aufzeichnungen seines Volkes an, damit Ammon lesen kann, was ihnen seit ihrer Abreise aus Die Stadt Zarahemla widerfahren ist.

Und es begab sich: Er ließ die Platten, die die Aufzeichnungen seines Volkes enthielten von der Zeit an, da es das Land Zarahemla verlassen hatte, vor Ammon bringen, damit er sie lese.

Mosiah 8:6-12

Limhi erzählt Ammon von den 24 goldenen Platten, die sein Volk gefunden hat, als sie nach Die Stadt Zarahemla gesucht haben – er zeigt sich neugierig über den Inhalt der Platten und fragt nach deren Übersetzung.

Nun, sobald Ammon die Aufzeichnungen gelesen hatte, befragte ihn der König und wollte wissen, ob er Sprachen übersetzen könne, und Ammon sagte ihm, er könne es nicht. Und der König sprach zu ihm:

Aus Schmerz über die Bedrängnisse meines Volkes ließ ich dreiundvierzig von meinem Volk sich auf die Reise in die Wildnis begeben, damit sie auf diese Weise das Land Zarahemla fänden, damit wir unsere Brüder anflehen könnten, uns aus der Knechtschaft zu befreien.

Und sie waren über den Zeitraum vieler Tage hinweg in der Wildnis umhergeirrt, doch waren sie eifrig, und fanden nicht das Land Zarahemla, sondern kehrten in dieses Land zurück, nachdem sie durch ein Land mit vielen Wassern gezogen waren, nachdem sie ein Land entdeckt hatten, das mit den Gebeinen von Menschen und von wilden Tieren übersät war und auch bedeckt war mit Ruinen von Gebäuden jeder Art, nachdem sie ein Land entdeckt hatten, das von einem Volk bevölkert gewesen war, das so zahlreich war wie die Scharen Israels.

Und als Zeugnis dafür, dass das, was sie sagten, wahr sei, haben sie vierundzwanzig Platten mitgebracht, die voller Gravierungen sind, und sie sind aus reinem Gold.

Und siehe, sie haben auch Brustschilde mitgebracht, die groß sind, und sie sind aus Messing und aus Kupfer und sind vollkommen brauchbar.

Und weiter haben sie Schwerter mitgebracht, deren Griffe zerfallen sind und deren Klingen vom Rost zerfressen waren; und es gibt niemanden im Land, der imstande ist, die Sprache oder die Gravierungen, die auf den Platten sind, zu übersetzen. Darum habe ich zu dir gesagt:

„Kannst du übersetzen?“

Und ich sage dir abermals:

„Weißt du von jemandem, der übersetzen kann?“

Mosiah 8:13-14

Ammon erzählt Limhi von Mosiah, dem Seher, der die Fähigkeit hat zu übersetzen.

Nun sprach Ammon zu ihm:

Ich kann dir, o König, mit Bestimmtheit von einem Mann sagen, der die Aufzeichnungen übersetzen kann; denn er hat etwas, womit er schauen und alle Aufzeichnungen übersetzen kann, die aus alter Zeit stammen; und es ist eine Gabe von Gott.

Und man nennt es die Übersetzer, und niemand kann hineinblicken, außer es sei ihm geboten worden, damit er nicht schaue, was er nicht soll, und er zugrunde gehe. Und wem immer es geboten ist hineinzublicken, derselbe wird Seher genannt.

Und siehe, der König des Volkes, das im Land Zarahemla ist, er ist der Mann, dem dies geboten worden ist und der diese hohe Gabe von Gott hat.

Mosiah 8:15–18

Ammon und Limhi besprechen die Themen der Prophetie, Seherschaft und Wunder.

Und der König sagte, ein Seher sei größer als ein Prophet. Und Ammon sagte:

Ein Seher sei ein Offenbarer und auch ein Prophet; und eine Gabe, die größer ist, könne kein Mensch haben, außer er besitze die Macht Gottes, was kein Mensch kann; dennoch kann einem Menschen große Macht von Gott gegeben sein.

Ein Seher aber kann von dem wissen, was vergangen ist, und auch von dem, was kommen wird, und durch sie wird alles offenbart werden oder vielmehr wird Geheimes kundgegeben werden, und Verborgenes wird ans Licht kommen, und was nicht bekannt ist, wird durch sie kundgetan werden, und auch das wird durch sie kundgetan werden, was auf andere Weise nicht bekannt sein könnte.

So hat Gott ein Mittel bereitet, wie der Mensch durch den Glauben mächtige Wundertaten vollbringen kann, und so wird er für seine Mitmenschen zu einem großen Nutzen.

Mosiah 8:19–21, 21:28

Als er dies hört, preist Limhi den Gott für seine gnädigen Wohltaten.

Und nun, als Ammon mit diesen Worten zu Ende gekommen war, freute sich der König über die Maßen und dankte Gott und sprach:

„Zweifellos ist ein großes Geheimnis auf diesen Platten enthalten, und diese Übersetzer sind zweifellos zu dem Zweck bereitet worden, alle solche Geheimnisse den Menschenkindern zu entfalten.

O wie wunderbar sind die Werke des Herrn, und wie lange hält er es mit seinem Volk aus; ja, und wie blind und unzugänglich ist doch das Verständnis der Menschenkinder; denn sie trachten nicht nach Weisheit und haben auch nicht den Wunsch, dass sie über sie herrsche!

Ja, sie sind wie eine wilde Herde, die vor dem Hirten flieht und sich zerstreut und gejagt wird und von den wilden Tieren des Waldes gefressen wird.“


Und nun wurde Limhi abermals von Freude erfüllt, als er aus dem Mund Ammons erfuhr, dass König Mosia eine Gabe von Gott besaß, womit er solche Gravierungen auslegen konnte; ja, und auch Ammon freute sich.

Mosiah 21:29–31

Ammon trauert über das Unglück, das die Menschen erleiden mussten.

Doch waren Ammon und seine Brüder von Kummer erfüllt, weil so viele ihrer Brüder getötet worden waren, und auch, dass König Noa und seine Priester die Ursache waren, dass das Volk so viele Sünden und Übeltaten gegen Gott begangen hatte; und sie trauerten auch wegen Abinadis Tod und auch wegen des Weggangs Almas und des Volkes, das mit ihm gegangen war, das mit der Kraft und Macht Gottes und im Glauben an die Worte, die von Abinadi gesprochen worden waren, eine Kirche Gottes gebildet hatte.

Ja, sie trauerten wegen ihres Weggangs, denn sie wussten nicht, wohin sie geflohen waren. Nun hätten sie sich gern mit ihnen vereinigt, denn sie selbst waren mit Gott den Bund eingegangen, ihm zu dienen und seine Gebote zu halten.

Mosiah 21:32–35

Die Menschen von Limhi werden gebildeter bezüglich der Dinge der Religion, organisieren aber keine Kirche.

Und nun war seit der Ankunft Ammons auch König Limhi mit Gott den Bund eingegangen, ihm zu dienen und seine Gebote zu halten, und auch viele von seinem Volk.

Und es begab sich: König Limhi und viele von seinem Volk hatten den Wunsch, sich taufen zu lassen; aber es gab keinen im Land, der Vollmacht von Gott hatte. Und Ammon lehnte es ab, dies zu tun, denn er hielt sich für einen unwürdigen Diener. Darum bildeten sie zu jener Zeit keine Kirche, sondern warteten auf den Geist des Herrn.

Nun hatten sie den Wunsch, so zu werden wie Alma und seine Brüder, die in die Wildnis geflohen waren. Sie hatten den Wunsch, sich taufen zu lassen als Beweis und zum Zeugnis dafür, dass sie willens waren, Gott von ganzem Herzen zu dienen; doch schoben sie den Zeitpunkt hinaus; und ein Bericht über ihre Taufe wird später noch gegeben werden.