Nun begab es sich: Während Amalikkja auf diese Weise durch Betrug und Täuschung Macht erlangte, hatte Moroni auf der anderen Seite den Sinn seines Volkes vorbereitet, dem Herrn, seinem Gott, treu zu sein.
Ja, er hatte die Heere der Nephiten verstärkt und kleine Festungen errichtet, nämlich Orte der Zuflucht; er warf ringsum Wälle aus Erde auf, um damit seine Heere zu umgeben, und errichtete auch Wälle aus Steinen, um sie ringsum zu umschließen, rings um ihre Städte und an den Grenzen ihres Landes, ja, rings um das ganze Land.
Und an ihre schwächsten Befestigungen verlegte er die größere Anzahl Männer; und so befestigte und stärkte er das Land, das die Nephiten im Besitz hatten. Und so traf er Vorbereitungen, ihre Freiheit zu erhalten, ihre Ländereien, ihre Frauen und ihre Kinder und ihren Frieden, und dass sie dem Herrn, ihrem Gott, leben und dass sie das aufrechterhalten könnten, was von ihren Feinden die Sache der Christen genannt wurde.
Und Moroni war ein starker und ein mächtiger Mann; er war ein Mann von vollkommenem Verständnis, ja, ein Mann, der sich nicht an Blutvergießen freute, ein Mann, dessen Seele sich freute über die Freiheit und die Unabhängigkeit seines Landes und seiner Brüder von Knechtschaft und Sklaverei, ja, ein Mann, dem vor Dankbarkeit gegenüber seinem Gott das Herz schwoll für die vielen Freiheiten und Segnungen, die er seinem Volk hatte zuteilwerden lassen;
ein Mann, der sich über die Maßen um das Wohlergehen und die Sicherheit seines Volkes bemühte. Ja, und er war ein Mann, der im Glauben an Christus fest war, und er hatte mit einem Eid geschworen, dass er sein Volk, seine Rechte und sein Land und seine Religion verteidigen werde, selbst wenn er dafür sein Blut geben müsse.
Nun waren die Nephiten gelehrt worden, sich gegen ihre Feinde zu verteidigen, selbst bis zum Blutvergießen, wenn es notwendig wäre; ja, und sie waren auch gelehrt worden, niemals Anstoß zu geben, ja, und niemals das Schwert zu heben, außer gegen einen Feind, außer um ihr Leben zu bewahren.
Und dies war ihr Glaube, dass Gott, wenn sie dies täten, es ihnen wohl ergehen lassen werde im Land oder, mit anderen Worten, wenn sie im Halten der Gebote Gottes treu wären, würde er es ihnen wohl ergehen lassen im Land; ja, sie warnen, zu fliehen oder sich auf den Krieg vorzubereiten, je nachdem, wie gefährdet sie waren; und auch, dass Gott ihnen kundtun würde, wohin sie gehen sollten, um sich gegen ihre Feinde zu verteidigen, und auf diese Weise würde der Herr sie befreien; und dies war der Glaube Moronis, und sein Herz frohlockte darin – nicht im Blutvergießen, sondern darin, Gutes zu tun, sein Volk zu bewahren, ja, die Gebote Gottes zu halten, ja, und dem Übeltun zu widerstehen.
Ja, wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn alle Menschen so gewesen wären und jetzt wären und immer so sein würden wie Moroni, siehe, dann wären selbst die Mächte der Hölle für immer erschüttert; ja, der Teufel hätte niemals Macht über das Herz der Menschenkinder.
Siehe, er war ein Mann wie Ammon, der Sohn Mosias, ja, und auch die anderen Söhne Mosias, ja, und auch Alma und seine Söhne, denn sie alle waren Männer Gottes.
Nun siehe, Helaman und seine Brüder waren für das Volk nicht weniger nützlich als Moroni; denn sie predigten das Wort Gottes, und sie tauften zur Umkehr alle Menschen, die auf ihre Worte hören wollten.
Und so gingen sie hin, und das Volk demütigte sich ihrer Worte wegen, so sehr, dass es vom Herrn hochbegünstigt wurde, und so waren sie von Kriegen und Streitigkeiten untereinander frei, ja, selbst über den Zeitraum von vier Jahren hinweg.
Aber, wie ich gesagt habe, gegen Ende des neunzehnten Jahres waren sie, ja, obwohl sie untereinander Frieden hatten, wider ihren Willen gezwungen, mit ihren Brüdern, den Lamaniten, zu streiten. Ja, und kurz gesagt, ihre Kriege mit den Lamaniten hörten trotz ihres großen Widerwillens über den Zeitraum vieler Jahre hinweg nicht mehr auf.
Nun tat es ihnen leid, die Waffen gegen die Lamaniten zu ergreifen, denn sie freuten sich nicht an Blutvergießen; ja, und dies war nicht alles–es tat ihnen leid, dass sie das Mittel sein sollten, so viele ihrer Brüder aus dieser Welt in eine ewige Welt zu senden, ohne dass diese vorbereitet waren, ihrem Gott zu begegnen.
Doch sie konnten es nicht zulassen, ihr Leben niederzulegen, ja, dass ihre Frauen und ihre Kinder durch die barbarische Grausamkeit derjenigen hingeschlachtet würden, die einmal ihre Brüder waren, ja, und sich von ihrer Kirche abgespalten und sie verlassen hatten und hingegangen waren, sie zu vernichten, indem sie sich den Lamaniten anschlossen.
Ja, sie konnten es nicht ertragen, dass sich ihre Brüder am Blut der Nephiten erfreuten, solange es noch welche gab, die die Gebote Gottes hielten, denn die Verheißung des Herrn lautete, wenn sie seine Gebote hielten, werde es ihnen wohl ergehen im Land.