Die Gadianton-Epoche

Prophetische Ablehnung und Regierungsverschwörung

3 Nephi 6:17–19

Der Sohn von Lachoneus, der ebenfalls Lachoneus heißt, übernimmt das Richteramt, während die Nephiten in einen Zustand bewussten Sündigens verfallen.

Und so waren zu Beginn des dreißigsten Jahres – das Volk hatte sich über einen langen Zeitraum hinweg den Versuchungen des Teufels überlassen, um von ihm umhergeführt zu werden, wo immer er es hinzuführen wünschte, und jederlei Übeltat zu begehen, wovon er wünschte, dass es sie begehen würde – und so war es zu Beginn dieses, des dreißigsten Jahres, in einem Zustand furchtbarer Schlechtigkeit.

Nun sündigte es nicht unwissend, denn es kannte den Willen Gottes in Bezug auf sich, denn es war darüber belehrt worden; darum lehnte es sich vorsätzlich gegen Gott auf. Und nun war es in den Tagen des Lachoneus, des Sohnes von Lachoneus, denn Lachoneus nahm den Sitz seines Vaters ein und regierte in jenem Jahr das Volk.

3 Nephi 6:20–21

Viele Propheten und göttliche Boten kommen, um den Menschen Buße zu predigen, aber sie werden abgelehnt.

Und Männer fingen an, vom Himmel inspiriert und ausgesandt zu werden; sie traten im ganzen Land unter dem Volk auf und predigten und bezeugten unerschrocken die Sünden und Übeltaten des Volkes und gaben ihm Zeugnis in Bezug auf die Erlösung, die der Herr für sein Volk zustande bringen würde oder, mit anderen Worten, die Auferstehung Christi; und sie zeugten unerschrocken von seinem Tod und seinem Leiden.

Nun gab es viele im Volk, die überaus zornig waren, weil jene davon Zeugnis gaben; und jene, die zornig waren, das waren hauptsächlich die obersten Richter und diejenigen, die Hohe Priester und Gesetzeskundige gewesen waren; ja, alle, die Gesetzeskundige waren, waren auf diejenigen zornig, die davon Zeugnis gaben.

3 Nephi 6:22–23

Viele Prediger werden verhaftet und ohne rechtmäßigen Prozess oder behördliche Genehmigung illegal hingerichtet.

Nun gab es weder einen Gesetzeskundigen noch einen Richter oder Hohen Priester, der die Macht gehabt hätte, irgendjemanden zum Tode zu verurteilen, außer ihr Schuldspruch wäre vom Regierenden des Landes unterschrieben worden.

Nun gab es viele unter denen, die das, was Christus betraf, bezeugten, ja unerschrocken bezeugten, welche von den Richtern ergriffen und im Geheimen hingerichtet wurden, damit die Kenntnis von ihrem Tod erst nach ihrem Tod an den Regierenden des Landes gelangte.

3 Nephi 6:24–25

Die Richter, die die Hinrichtungen angeordnet haben, werden vom Gouverneur vorgeladen.

Aber siehe, dies war gegen die Gesetze des Landes, dass irgendjemand hingerichtet wurde, wenn ihnen nicht Vollmacht vom Regierenden des Landes erteilt wurde; darum kam eine Beschwerde in das Land Zarahemla hinauf, zum Regierenden des Landes, gegen diese Richter, die die Propheten des Herrn entgegen dem Gesetz zum Tode verurteilt hatten.

3 Nephi 6:26–29

Korruption, Vetternwirtschaft und Verschwörungen sind überall zu finden, und die schuldigen Parteien werden irgendwie nicht für ihre Verbrechen verurteilt.

Nun begab es sich: Sie wurden ergriffen und vor den Richter geführt, um für das Verbrechen, das sie begangen hatten, gemäß dem Gesetz, das vom Volk gegeben worden war, gerichtet zu werden. Nun begab es sich: Diese Richter hatten viele Freunde und Verwandte; und der Überrest, ja, nämlich beinah alle Gesetzeskundigen und Hohen Priester, taten sich zusammen und vereinigten sich mit den Verwandten jener Richter, gegen die gemäß dem Gesetz vorgegangen werden sollte.

Und sie gingen miteinander ein Bündnis ein, ja, nämlich dasselbe Bündnis, das von denen vor alters gegeben wurde, und dieses Bündnis wurde vom Teufel gegeben und abgenommen, um sich gegen alle Rechtschaffenheit zu verbinden. Darum verbanden sie sich gegen das Volk des Herrn und gingen ein Bündnis ein, es zu vernichten und diejenigen, die des Mordes schuldig waren, aus dem Griff der Gerechtigkeit zu befreien, die ihnen soeben gemäß dem Gesetz zuteilwerden sollte.