Und es begab sich: Das Volk verharrte noch immer in Schlechtigkeit, ungeachtet dessen, dass so viel Predigen und Prophezeien unter es gesandt wurde; und so verging das zehnte Jahr ebenfalls; und auch das elfte Jahr verging in Übeltun. Und es begab sich: Im dreizehnten Jahr fingen überall im ganzen Land Kriege und Streitigkeiten an; denn die Gadiantonräuber waren so zahlreich geworden und töteten so viele vom Volk und verwüsteten so viele Städte und richteten überall im Land so viel Tod und Gemetzel an, dass es ratsam wurde, dass alles Volk, die Nephiten ebenso wie die Lamaniten, die Waffen gegen sie erhob.
Darum vereinigten sich alle Lamaniten, die sich zum Herrn bekehrt hatten, mit ihren Brüdern, den Nephiten, und sie waren um der Sicherheit ihres Lebens und ihrer Frauen und ihrer Kinder willen gezwungen, die Waffen gegen diese Gadiantonräuber zu erheben, ja, und auch, um ihre Rechte und die Rechte ihrer Kirche und ihrer Gottesanbetung sowie ihre innere und ihre äußere Freiheit aufrechtzuerhalten.
Und es begab sich: Bevor das dreizehnte Jahr verging, waren die Nephiten wegen dieses Krieges, der überaus heftig geworden war, von völliger Vernichtung bedroht. Und es begab sich: Diejenigen Lamaniten, die sich mit den Nephiten vereinigt hatten, wurden den Nephiten zugezählt, und ihr Fluch wurde von ihnen genommen, und ihre Haut wurde weiß wie die der Nephiten; und ihre jungen Männer und ihre Töchter wurden überaus anmutig, und sie wurden den Nephiten zugezählt und wurden Nephiten genannt. Und so endete das dreizehnte Jahr.
Und es begab sich zu Beginn des vierzehnten Jahres: Der Krieg zwischen den Räubern und dem Volk Nephi ging weiter und wurde überaus heftig; doch das Volk Nephi erlangte einigen Vorteil über die Räuber, sodass es sie aus seinem Land in die Berge und in ihre Schlupfwinkel zurückjagte.
Und so endete das vierzehnte Jahr. Und im fünfzehnten Jahr kamen sie gegen das Volk Nephi hervor; und wegen der Schlechtigkeit des Volkes Nephi und seiner vielen Streitigkeiten und Spaltungen erlangten die Gadiantonräuber viele Vorteile über es. Und so endete das fünfzehnte Jahr, und so befand sich das Volk in einem Zustand vieler Bedrängnisse; und das Schwert der Vernichtung hing über ihm, sodass es daran war, von ihm niedergeschlagen zu werden, und dies wegen seines Übeltuns.
Und nun begab es sich: Im sechzehnten Jahr seit dem Kommen Christi empfing Lachoneus, der Regierende des Landes, einen Brief vom Führer und Regierer dieser Räuberbande; und dies waren die Worte, die geschrieben waren, nämlich:
Und nun begab es sich: Als Lachoneus diesen Brief empfing, war er über die Maßen erstaunt, weil Giddianhi die Dreistigkeit besaß, den Besitz des Landes der Nephiten zu fordern und auch dem Volk zu drohen und das Unrecht derer rächen zu wollen, die gar kein Unrecht erlitten hatten, außer dass sie sich selbst Unrecht zugefügt hatten, indem sie sich zu diesen schlechten und gräulichen Räubern weg abgespalten hatten.
Aber siehe, dieser Lachoneus, der Regierende, war ein gerechter Mann und ließ sich durch die Forderungen und die Drohungen eines Räubers nicht schrecken; darum beachtete er den Brief Giddianhis, des Regierenden der Räuber, nicht, sondern er ließ sein Volk zum Herrn um Stärke schreien für die Zeit, da die Räuber gegen es herabziehen würden.
Ja, er sandte an alles Volk einen Aufruf, es sollte seine Frauen und seine Kinder, sein Kleinvieh und seine Herden und all seine Habe mit Ausnahme seines Landes an einem Ort sammeln. Und er ließ rings um es Befestigungen bauen, und deren Stärke sollte überaus groß sein. Und er veranlasste, dass Heere sowohl der Nephiten als auch der Lamaniten oder all derer, die den Nephiten zugezählt wurden, als Wachen ringsum aufgestellt werden sollten, um das Volk zu bewachen und es Tag und Nacht vor den Räubern zu schützen. Ja, er sprach zu ihm:
So wahr der Herr lebt, wenn ihr von all euren Übeltaten nicht umkehrt und zum Herrn schreit, werdet ihr keinesfalls aus den Händen dieser Gadiantonräuber befreit werden.
Und so groß und wunderbar waren die Worte und Prophezeiungen des Lachoneus, dass sie Furcht über das ganze Volk kommen ließen; und es strengte sich mit aller Kraft an, gemäß den Worten des Lachoneus zu handeln.
Und es begab sich: Lachoneus bestimmte über alle Heere der Nephiten oberste Hauptleute, die sie dann befehligen sollten, wenn die Räuber aus der Wildnis gegen sie herabkommen würden. Nun wurde der oberste aller obersten Hauptleute und Oberbefehlshaber aller Heere der Nephiten bestimmt, und sein Name war Gidgiddoni.
Nun war es unter allen Nephiten der Brauch (außer zu den Zeiten ihrer Schlechtigkeit), als ihren obersten Hauptmann jemanden zu bestimmen, der den Geist der Offenbarung und auch der Prophezeiung hatte; darum war dieser Gidgiddoni ein großer Prophet unter ihnen, wie es auch der oberste Richter war.
Nun sprach das Volk zu Gidgiddoni:
"Bete zum Herrn, und lass uns hinauf auf die Berge und in die Wildnis gehen, damit wir die Räuber überfallen und sie in ihren eigenen Ländern vernichten."
Aber Gidgiddoni spricht zu ihnen:
Der Herr verhüte es; denn wenn wir gegen sie hinaufziehen, so würde der Herr uns in ihre Hände liefern; darum werden wir uns in der Mitte unserer Länder bereitmachen, und wir werden alle unsere Heere sammeln, und wir werden nicht gegen sie ziehen, sondern wir werden warten, bis sie gegen uns ziehen; darum, so wahr der Herr lebt, wenn wir dies tun, wird er sie in unsere Hände liefern.