Der Niedergang und Fall der Nephiten

Die Ernennung Mormoms zum militärischen Befehlshaber

Mormon 2:1–2

Der sechzehnjährige Mormon wird zum militärischen Anführer der Nephiten im Konflikt gegen die Lamaniten ernannt.

Und es begab sich: In demselben Jahr fing wieder ein Krieg zwischen den Nephiten und den Lamaniten an. Und ungeachtet meiner jungen Jahre war ich groß an Gestalt; darum bestimmte mich das Volk Nephi zu seinem Führer oder zum Führer seiner Heere. Darum begab es sich: In meinem sechzehnten Jahr zog ich an der Spitze eines Heeres der Nephiten gegen die Lamaniten hinaus; also waren dreihundertsechsundzwanzig Jahre vergangen.

Mormon 2:3–6

Mormon, mittlerweile siebzehn, führt die Armee der Nephiten gegen die Lamaniten; die Lamaniten gewinnen die Oberhand, und die Nephiten ziehen sich zurück in eine Stadt namens Angola, danach werden sie in das Land David getrieben, dann in das Land Joschua.

Und es begab sich: Im dreihundertsiebenundzwanzigsten Jahr kamen die Lamaniten mit überaus großer Macht über uns, so sehr, dass sie meine Heere erschreckten; darum wollten sie nicht kämpfen, und sie fingen an, sich nach den nördlichen Ländern hin zurückzuziehen. Und es begab sich: Wir kamen zur Stadt Angola, und wir nahmen die Stadt in Besitz und trafen Vorbereitungen, uns gegen die Lamaniten zu verteidigen.

Und es begab sich: Wir befestigten die Stadt mit aller Kraft; aber ungeachtet all unserer Befestigungen kamen die Lamaniten über uns und verjagten uns aus der Stadt. Und sie jagten uns auch aus dem Land David fort. Und wir marschierten weiter und kamen in das Land Joschua, das im Grenzgebiet westlich an der Meeresküste lag.

Mormon 2:7–8

Mormon versucht, sein Volk zu versammeln, wird aber von den Räubern und den Lamaniten gestört, die das Land durchstreifen; trotz des bevorstehenden Konflikts weigern sich die Nephiten zu bereuen.

Und es begab sich: Wir sammelten unser Volk so schnell, wie es möglich war, damit wir sie in einer Gruppe zusammen hätten. Aber siehe, das Land war voller Räuber und Lamaniten; und ungeachtet der großen Vernichtung, die über meinem Volke hing, kehrte es von seinen bösen Taten nicht um; darum breiteten sich Blut und Gemetzel überall im ganzen Land aus, sowohl auf Seiten der Nephiten als auch auf Seiten der Lamaniten; und überall im ganzen Land war alles in Aufruhr.

Mormon 2:9

Eine Lamaniten Armee von 44.000 Mann, angeführt von einem König namens Aaron, zieht gegen die Armee von Mormon, die aus 42.000 Mann besteht; es gelingt Mormon, die Armee von Aaron zu schlagen.

Und nun hatten die Lamaniten einen König, und sein Name war Aaron; und er kam mit einem Heer von vierundvierzigtausend gegen uns. Und siehe, ich hielt ihm mit zweiundvierzigtausend stand. Und es begab sich: Ich schlug ihn mit meinem Heer, sodass er vor mir floh. Und siehe, all dies geschah, und dreihundertdreißig Jahre waren vergangen.

Mormon 2:10–11

Die Nephiten beginnen zu bereuen und trauern über ihre Sorgen und Leiden.

Und es begab sich: Die Nephiten fingen an, von ihren Übeltaten umzukehren, und fingen an zu schreien, so wie es vom Propheten Samuel prophezeit worden war, denn siehe, niemand konnte das, was sein Eigen war, festhalten, wegen der Diebe und der Räuber und der Mörder und der Magie und der Hexenkunst, die es im Land gab. Und so fing deswegen im ganzen Land ein Trauern und ein Wehklagen an, besonders aber unter dem Volk Nephi.

Mormon 2:12–15

Mormon schöpft Hoffnung beim Anblick ihrer Reue, ist jedoch niedergeschlagen, als er erkennt, dass es nicht um gottgefällige Trauer handelt, sondern nur um das Leid der Verdammten.

Und es begab sich: Als ich, Mormon, ihr Wehklagen und ihr Trauern und ihren Kummer vor dem Herrn sah, fing mein Herz an, sich in mir zu freuen, denn ich kannte die große Barmherzigkeit und die Langmut des Herrn; darum meinte ich, er werde zu ihnen barmherzig sein, auf dass sie wieder ein rechtschaffenes Volk würden.

Aber siehe, diese meine Freude war vergeblich, denn ihr Trauern diente nicht der Umkehr wegen der Güte Gottes, sondern es war vielmehr das Trauern der Verdammten, weil der Herr es ihnen nicht immer zuließ, in der Sünde Glücklichsein zu finden. Und sie kamen nicht mit reuigem Herzen und zerknirschtem Geist zu Jesus, sondern sie fluchten Gott und wünschten zu sterben. Und doch wollten sie mit dem Schwert um ihr Leben kämpfen.

Und es begab sich: Meine Sorge kehrte wieder zu mir zurück, und ich sah, dass der Tag der Gnade für sie vorüber war, sowohl zeitlich als auch geistig; denn ich sah, wie Tausende von ihnen in offener Auflehnung gegen ihren Gott niedergehauen und wie Dung im Land aufgehäuft wurden. Und so waren dreihundertvierundvierzig Jahre vergangen.