Nun hatte König Mosia niemanden, dem er das Königtum übertragen konnte; denn unter seinen Söhnen war keiner, der das Königtum annehmen wollte.
Als nun Mosia dies getan hatte, sandte er hinaus in das ganze Land, zu allem Volk, denn er wollte wissen, wen es zum König haben wollte.
Und es begab sich: Die Stimme des Volkes kam, nämlich:
Wir wünschen, dass dein Sohn Aaron unser König und unser Herrscher sei.
Nun war Aaron in das Land Nephi hinaufgegangen, darum konnte der König ihm das Königtum nicht übertragen; auch wollte Aaron das Königtum nicht auf sich nehmen, und auch kein anderer von den Söhnen Mosias war willens, das Königtum auf sich zu nehmen.
Darum sandte König Mosia abermals zum Volk; ja, nämlich ein geschriebenes Wort sandte er zum Volk. Und dies waren die Worte, die geschrieben waren, nämlich:
Und vieles mehr schrieb König Mosia ihnen und legte ihnen alle die Prüfungen und Mühen eines rechtschaffenen Königs dar, ja, alle die seelischen Beschwernisse um seines Volkes willen und auch all das Gemurre des Volkes an seinen König; und er erklärte ihnen das alles.
Und er sagte ihnen, dass dies nicht so sein solle, sondern die Last solle auf das ganze Volk kommen, damit jedermann sein Teil trage.
Und er legte ihnen alle die Nachteile dar, denen sie ausgesetzt wären, wenn ein ungerechter König über sie herrschte; ja, alle seine Übeltaten und Gräuel und alle die Kriege und Streitigkeiten und das Blutvergießen und das Stehlen und das Plündern und das Begehen von Hurerei und allerart Übeltaten, die man nicht aufzählen kann – er sagte ihnen, dass dies nicht so sein solle, dass dies den Geboten Gottes ausdrücklich zuwiderlaufe.
Und nun begab es sich: Nachdem König Mosia dies unter seinem Volke kundgemacht hatte, war es von der Wahrheit seiner Worte überzeugt. Darum ließ es seinen Wunsch nach einem König fallen und setzte sich über die Maßen dafür ein, dass jedermann im ganzen Land die gleichen Möglichkeiten habe; ja, und jedermann brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, sich für seine Sünden selbst zu verantworten.
Darum begab es sich: Alle versammelten sich in Gruppen im ganzen Land, um mit ihrer Stimme zu entscheiden, wer ihre Richter sein sollten, die sie gemäß dem Gesetz, das ihnen gegeben worden war, richten sollten; und sie hatten überaus große Freude über die Freiheit, die ihnen gewährt worden war.
Und die Liebe zu Mosia nahm in ihnen zu; ja, sie schätzten ihn mehr als jeden anderen Mann; denn sie sahen ihn nicht als Tyrannen an, der nach Gewinn trachtete, ja, nach dem Mammon, der die Seele verdirbt; denn er hatte von ihnen keine Reichtümer erzwungen, auch hatte er sich nicht an Blutvergießen ergötzt; sondern er hatte im Land Frieden aufgerichtet, und er hatte seinem Volk gewährt, dass es aus allerart Knechtschaft befreit wurde; darum achteten sie ihn, ja, außerordentlich, über die Maßen.
Und es begab sich: Sie bestimmten Richter, die über sie herrschen oder sie gemäß dem Gesetz richten sollten; und dies taten sie überall im ganzen Land.
Und es begab sich: Alma wurde bestimmt, der erste oberste Richter zu sein, und er war auch der Hohe Priester, da sein Vater ihm das Amt übertragen und ihm alle Angelegenheiten der Kirche überantwortet hatte.
Und nun begab es sich: Alma wandelte auf den Wegen des Herrn, und er hielt seine Gebote, und er richtete mit rechtschaffenem Gericht; und es gab beständig Frieden im Land.
Und so begann die Regierung der Richter überall im Land Zarahemla unter allem Volk, was Nephiten genannt wurde; und Alma war der erste und oberste Richter.
Und nun begab es sich: Sein Vater starb im Alter von zweiundachtzig Jahren, und er hatte sein Leben damit zugebracht, die Gebote Gottes zu erfüllen. Und es begab sich: Auch Mosia starb, im dreiunddreißigsten Jahr seiner Regierung, und er war dreiundsechzig Jahre alt; alles in allem machte dies fünfhundertneun Jahre von der Zeit an, da Lehi Jerusalem verlassen hatte.
Und so endete die Regierung der Könige über das Volk Nephi; und so endeten die Tage Almas, der der Gründer ihrer Kirche war.