Und wir kamen in das Land, das wir Überfluss nannten, wegen seiner vielen Früchte und auch des wilden Honigs; und dies alles war vom Herrn bereitet worden, damit wir nicht zugrunde gingen. Und wir erblickten das Meer, das wir Irreantum nannten, was, übersetzt, viele Wasser heißt.
Und es begab sich: Wir schlugen unsere Zelte am Ufer des Meeres auf; und wenn wir auch viele Bedrängnisse und viel Schweres erlitten hatten, ja, nämlich so viel, dass wir es nicht alles niederschreiben können, so waren wir überaus froh, als wir an das Ufer des Meeres kamen; und wegen seiner vielen Früchte nannten wir den Ort Überfluss.
Und es begab sich: Nachdem ich, Nephi, über den Zeitraum vieler Tage hinweg im Land Überfluss gewesen war, erging die Stimme des Herrn an mich, nämlich:
Erhebe dich und steige auf den Berg.
Und es begab sich: Ich erhob mich und stieg auf den Berg und rief den Herrn an.
Und es begab sich: Der Herr sprach zu mir, nämlich:
Du sollst ein Schiff bauen auf die Weise, die ich dir zeigen werde, damit ich dein Volk über diese Wasser führen kann.
Und ich sagte:
Herr, wohin soll ich gehen, dass ich Erz finde zum Schmelzen, damit ich Werkzeug machen kann, um das Schiff zu bauen auf die Weise, die du mir gezeigt hast?
Und es begab sich: Der Herr sagte mir, wo ich hingehen müsse, um Erz zu finden, damit ich Werkzeug machen könne.
Und es begab sich: Ich, Nephi, machte aus Tierhaut einen Blasebalg, um damit das Feuer anzublasen; und nachdem ich den Blasebalg gemacht hatte, um damit das Feuer anblasen zu können, schlug ich zwei Steine gegeneinander, um Feuer zu machen.
Darum bemühte ich, Nephi, mich, die Gebote des Herrn zu halten, und ich ermahnte meine Brüder zu Glaubenstreue und Eifer. Und es begab sich: Ich machte Werkzeug aus dem Erz, das ich aus dem Gestein schmolz.
Und als meine Brüder sahen, dass ich ein Schiff bauen wollte, fingen sie gegen mich zu murren an, nämlich:
Unser Bruder ist ein Narr, denn er meint, er könne ein Schiff bauen; ja, und er meint auch, er könne diese großen Wasser überqueren.
Und so beklagten sich meine Brüder über mich und begehrten, nicht arbeiten zu müssen; denn sie glaubten nicht, dass ich ein Schiff bauen könne; sie wollten auch nicht glauben, dass ich vom Herrn unterwiesen wurde.
Und nun begab es sich: Ich, Nephi, war überaus bekümmert wegen ihrer Herzenshärte;
Und als sie nun sahen, dass ich anfing, bekümmert zu sein, waren sie im Herzen froh, sodass sie sich über mich freuten, nämlich:
Wir haben gewusst, dass du kein Schiff bauen kannst; denn wir haben gewusst, dass es dir an Verständnis fehlt; darum kannst du ein so großes Werk nicht vollbringen. Und du bist wie unser Vater, verführt von den törichten Einbildungen seines Herzens; ja, er hat uns aus dem Land Jerusalem geführt, und wir sind all die vielen Jahre lang in der Wildnis gewandert; und unsere Frauen haben sich abgeplagt, während sie schwanger und schweren Leibes waren; und sie haben Kinder in der Wildnis geboren und alles erlitten außer den Tod; und es wäre besser für sie gewesen, vor dem Auszug aus Jerusalem zu sterben, als diese Bedrängnisse zu erleiden.
Siehe, all die vielen Jahre haben wir in der Wildnis gelitten, und wir hätten uns unterdessen unserer Besitztümer und des Landes unseres Erbteils erfreuen können; ja, und wir hätten glücklich sein können. Und wir wissen, dass das Volk im Land Jerusalem ein rechtschaffenes Volk gewesen ist; denn es hat die Satzungen und Richtersprüche des Herrn und alle seine Gebote befolgt, gemäß dem Gesetz des Mose; darum wissen wir, dass es ein rechtschaffenes Volk ist; und unser Vater hat es verurteilt und hat uns weggeführt, weil wir auf seine Worte gehört haben; ja, und unser Bruder ist wie er.
Und mit solchen Worten murrten und klagten meine Brüder gegen uns.
Und es begab sich: Ich, Nephi, sprach zu ihnen, nämlich:
Und nun begab es sich: Als ich diese Worte geredet hatte, waren sie zornig auf mich und wollten mich in die Tiefen des Meeres werfen;...
...und als sie herzukamen und Hand an mich legen wollten, sprach ich zu ihnen, nämlich:
„Im Namen des allmächtigen Gottes gebiete ich euch, mich nicht anzurühren, denn ich bin von der Macht Gottes erfüllt, selbst bis es mir mein Fleisch verzehrt; und wer Hand an mich legt, wird vergehen wie ein dürres Schilfrohr; und er wird ein Nichts sein vor der Macht Gottes, denn Gott wird ihn schlagen.“
Und es begab sich: Ich, Nephi, sagte ihnen, sie sollten nicht mehr gegen ihren Vater murren; auch sollten sie mir ihre Arbeitskraft nicht vorenthalten, denn Gott habe mir geboten, ich solle ein Schiff bauen.
Und ich sprach zu ihnen:
Wenn Gott es mir geböte, könnte ich alles tun. Wenn er mir geböte, ich solle zu diesem Wasser sprechen: Sei Erde, so würde es zu Erde werden; und wenn ich es spräche, so würde es geschehen. Und nun, wenn der Herr so große Macht hat und unter den Menschenkindern so viele Wundertaten vollbracht hat, warum sollte er mich dann nicht unterweisen können, ein Schiff zu bauen?
Und es begab sich: Ich, Nephi, sprach vieles zu meinen Brüdern, woraufhin sie beschämt waren und gegen mich nicht streiten konnten; auch wagten sie nicht, Hand an mich zu legen oder mich mit dem Finger zu berühren, ja, über den Zeitraum vieler Tage hinweg. Nun wagten sie dies nicht, damit sie nicht vor mir vergingen, so mächtig war der Geist Gottes; und so hatte er auf sie eingewirkt.
Und es begab sich: Der Herr sprach zu mir:
Strecke wiederum deine Hand aus gegen deine Brüder, und sie sollen nicht vergehen vor dir, aber ich will sie erschüttern, spricht der Herr, und dies will ich tun, damit sie wissen, dass ich der Herr, ihr Gott, bin.
Und es begab sich: Ich streckte meine Hand aus gegen meine Brüder, und sie vergingen nicht vor mir; aber der Herr ließ sie erbeben, ja, gemäß dem Wort, das er gesprochen hatte.
Und da sprachen sie:
„Wir wissen mit Bestimmtheit, dass der Herr mit dir ist; denn wir wissen, dass es die Macht des Herrn gewesen ist, die uns hat erbeben lassen.“
Und sie fielen vor mir nieder und wollten mich anbeten; aber ich ließ es ihnen nicht zu und sprach:
„Ich bin euer Bruder, ja, sogar euer jüngerer Bruder; darum bete den Herrn an, deinen Gott, und ehre deinen Vater und deine Mutter, auf dass du lange lebest in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.“
Und es begab sich: Sie beteten den Herrn an und gingen mit mir hin; und wir bearbeiteten Holzstämme auf eine gediegene Weise.
...und wir bearbeiteten Holzstämme auf eine gediegene Weise. Und der Herr zeigte mir von Zeit zu Zeit, wie ich die Holzstämme für das Schiff bearbeiten sollte.
Nun bearbeitete ich, Nephi, die Holzstämme nicht auf die Weise, wie die Menschen es lernen, noch baute ich das Schiff auf die Weise der Menschen; sondern ich baute es auf die Weise, die der Herr mir gezeigt hatte; darum war es nicht nach der Weise der Menschen.
Und ich, Nephi, stieg oft auf den Berg, und ich betete oft zum Herrn; darum zeigte der Herr mir Großes.
Und es begab sich: Nachdem ich das Schiff gemäß dem Wort des Herrn vollendet hatte, sahen meine Brüder, dass es gut war und dass dessen Machart überaus sorgfältig war; darum demütigten sie sich abermals vor dem Herrn.
Und es begab sich: An meinen Vater erging die Stimme des Herrn, wir sollten uns aufmachen und in das Schiff hinabsteigen.
Und es begab sich: Am nächsten Tag, nachdem wir alles bereitet hatten, viel Früchte und Fleisch aus der Wildnis und reichlich Honig sowie Vorräte gemäß dem, was der Herr uns geboten hatte, stiegen wir in das Schiff hinab mit unserer ganzen Ladung und unseren Samen und allem, was wir mitgebracht hatten, ein jeder nach seinem Alter; und so stiegen wir alle mit unseren Frauen und unseren Kindern in das Schiff hinab.