Die Predigt von Jakob

Jakob erklärt die Sühne, Auferstehung und das Gericht

2 Nephi 9:1–3

Jakob zitiert die Worte von Jesaja, damit sein Volk Hoffnung haben kann, da sie Teil des Hauses Israel sind.

Und nun, meine geliebten Brüder, ich habe dies vorgelesen, damit ihr von den Bündnissen des Herrn wissen mögt, die er als Bund mit dem ganzen Haus Israel geschlossen hat— die er durch den Mund seiner heiligen Propheten zu den Juden gesprochen hat, selbst vom Anbeginn her, von Generation zu Generation, bis die Zeit kommt, da sie der wahren Kirche und Herde Gottes wiederhergestellt werden, da sie gesammelt werden, heim in die Länder ihres Erbteils, und in allen ihren Ländern der Verheißung angesiedelt sein werden.

Siehe, meine geliebten Brüder, ich sage euch dies, damit ihr euch freut und immerdar euer Haupt erhebt wegen der Segnungen, die Gott, der Herr, euren Kindern zuteilwerden lassen wird.

2 Nephi 9:4–5

Jakob erkennt den Wunsch vieler Menschen, die Zukunft zu kennen; er prophezeit, dass Jesus Christus zu den Menschen in Jerusalem kommen und für die Menschlichkeit sterben wird.

Denn ich weiß, dass ihr viel geforscht habt, viele von euch, um von Zukünftigem zu wissen; darum weiß ich, dass ihr wisst, dass unser Fleisch dahinschwinden und sterben muss; aber doch werden wir in unserem Leib Gott schauen.

Ja, ich weiß, dass ihr wisst, dass er sich im Leib denen zeigen wird, die zu Jerusalem sind, von woher wir gekommen sind; denn es ist ratsam, dass es unter ihnen geschieht; denn für den großen Schöpfer ist es erforderlich, dass er es erduldet, dem Menschen im Fleische untertan zu werden und für alle Menschen zu sterben, auf dass alle Menschen ihm untertan seien.

2 Nephi 9:6

So wie der Tod Teil von Gotts Plan ist, gibt es eine entgegengesetzte Kraft: die Auferstehung.

Denn da der Tod über alle Menschen gekommen ist, muss es, um den barmherzigen Plan des großen Schöpfers zu erfüllen, notwendigerweise eine Macht der Auferstehung geben, und die Auferstehung muss dem Menschen notwendigerweise zuteilwerden wegen des Falles; und der Fall kam wegen Übertretung; und weil der Mensch in den gefallenen Zustand geraten war, wurde er von der Gegenwart des Herrn abgeschnitten.

2 Nephi 9:7

Die Auferstehung überwindet den Fall der Menschlichkeit und ist nur durch ein unendliches Sühnopfer möglich.

Darum muss es notwendigerweise ein unbegrenztes Sühnopfer sein; denn wenn es kein unbegrenztes Sühnopfer wäre, könnte diese Verweslichkeit nicht Unverweslichkeit anziehen. Deshalb hätte das erste Strafgericht, das über den Menschen gekommen ist, notwendigerweise von endloser Dauer sein müssen. Dann aber hätte dieses Fleisch zu seiner Mutter Erde hinsinken müssen, um zu verfaulen und zu zerfallen, um sich nie wieder zu erheben.

2 Nephi 9:8–9

Wenn es keine Auferstehung gäbe, würden Menschen zu Engeln des Teufels werden.

O die Weisheit Gottes, seine Barmherzigkeit und Gnade! Denn siehe, wenn das Fleisch sich nie wieder erheben würde, müsste unser Geist dem Engel untertan werden, der von der Gegenwart des ewigen Gottes gefallen und zum Teufel geworden ist, um sich nie wieder zu erheben.

Und unser Geist hätte ihm gleich werden müssen und wir Teufel werden, Engel eines Teufels, um aus der Gegenwart unseres Gottes ausgeschlossen zu sein und um bei dem Vater der Lügen zu verbleiben, im Elend wie er selbst; ja, bei dem Wesen, das unsere ersten Eltern verleitet hat, das sich fast in einen Engel des Lichts verwandelt und die Menschenkinder zu geheimen Verbindungen des Mordens und zu allerart geheimen Werken der Finsternis aufstachelt.

2 Nephi 9:10–12

Jakob unterscheidet deutlich zwischen dem zeitlichen Tod und dem geistlichen Tod.

O wie groß die Güte unseres Gottes, der einen Weg bereitet, damit wir dem Zugriff dieses furchtbaren Ungeheuers entrinnen können, ja, jenes Ungeheuers, Tod und Hölle, womit ich den Tod des Leibes meine und auch den Tod des Geistes. Und wegen der Art der Befreiung durch unseren Gott, den Heiligen Israels, wird der Tod, von dem ich gesprochen habe, nämlich der zeitliche, seine Toten freigeben; dieser Tod ist das Grab.

Und der Tod, von dem ich gesprochen habe, nämlich der geistige Tod, wird seine Toten freigeben; dieser geistige Tod ist die Hölle; darum müssen Tod und Hölle ihre Toten freigeben, und die Hölle muss ihre gefangenen Geister freigeben, und das Grab muss seine gefangenen Leiber freigeben, und der Leib und der Geist des Menschen werden einander wiederhergestellt werden; und dies geschieht durch die Macht der Auferstehung des Heiligen Israels.

2 Nephi 9:13–14

Die Auferstehung bringt einen unvergänglichen Körper mit vollkommenem Wissen hervor.

O wie groß der Plan unseres Gottes! Denn andererseits muss das Paradies Gottes die Geister der Rechtschaffenen freigeben und das Grab den Leib der Rechtschaffenen freigeben; und der Geist und der Leib werden einander wiederhergestellt, und alle Menschen werden unverweslich und unsterblich, und sie sind lebendige Seelen und haben vollkommene Erkenntnis gleichwie wir im Fleisch, außer dass unsere Erkenntnis vollkommen sein wird.

Darum werden wir eine vollkommene Erkenntnis all unserer Schuld und unserer Unreinheit und unserer Nacktheit haben; und die Rechtschaffenen werden eine vollkommene Erkenntnis ihrer Glückseligkeit und ihrer Rechtschaffenheit haben und sind mit Reinheit bekleidet, ja, nämlich mit dem Gewand der Rechtschaffenheit.

2 Nephi 9:15–16

Nach der Auferstehung kommt das Gericht, wo die Menschheit nicht länger zwischen Zuständen der Reinheit und Unreinheit wechseln kann.

Und es wird sich begeben: Wenn alle Menschen von diesem ersten Tod zum Leben geschritten sind, weil sie unsterblich geworden sind, müssen sie vor dem Richterstuhl des Heiligen Israels erscheinen; und dann kommt das Gericht, und dann müssen sie gemäß dem heiligen Richterspruch Gottes gerichtet werden.

Und gewiss, so wahr der Herr lebt, denn Gott, der Herr, hat es gesagt, und es ist sein ewiges Wort, das nicht vergehen kann, diejenigen, die rechtschaffen sind, werden auch dann noch rechtschaffen sein, und diejenigen, die schmutzig sind, werden auch dann noch schmutzig sein; darum sind die, die schmutzig sind, der Teufel und seine Engel; und sie werden hinweg in immerwährendes Feuer gehen, das für sie bereitet ist; und ihre Qual ist wie ein See von Feuer und Schwefel, dessen Flamme für immer und immer emporsteigt und kein Ende hat.