Erwache, erwache, stehe auf, o Jerusalem,
die du von der Hand des Herrn getrunken hast
den Becher seines Zorns –
du hast vom Becher des Zitterns den Bodensatz,
den ausgepressten, getrunken –
und keiner unter allen Söhnen, die sie zur Welt gebracht hat,
der sie leitet;
keiner, der sie bei der Hand nimmt,
von allen Söhnen, die sie großgezogen hat.
Diese zwei Söhne sind zu dir gekommen,
wer soll um dich trauern –
deine Verwüstung und Zerstörung
und die Hungersnot und das Schwert –,
und durch wen soll ich dich trösten?
Deine Söhne sind dahingesunken, außer diese zwei;
sie liegen oben an allen Straßen;
wie ein Wildochs im Netz
sind sie voll vom Zorn des Herrn,
der Zurechtweisung deines Gottes.
Darum höre nun dies, du Bedrängte und Trunkene,
und nicht vom Wein:
So spricht dein Herr, der Herr und dein Gott nimmt sich der Sache seines Volkes an;
siehe, ich habe den Becher des Zitterns aus deiner Hand genommen,
den Bodensatz vom Becher meines Zorns;
du wirst ihn fortan nicht nochmals trinken.
Sondern ich werde ihn denen in die Hand geben,
die dich bedrängen;
die zu deiner Seele gesagt haben:
Beuge dich nieder, dass wir darübergehen –
und du machtest deinen Leib dem Erdboden gleich
und wie eine Straße für die, die darübergingen.
Erwache, erwache, lege deine Stärke an, o Zion;
lege deine schönen Gewänder an,
o Jerusalem, du heilige Stadt;
denn von nun an wird in dich kein Unbeschnittener mehr hineingehen
und kein Unreiner.
Schüttle dir den Staub ab;
erhebe dich, setze dich hin, o Jerusalem;
löse dich von den Fesseln deines Halses,
o gefangene Tochter Zions.