Jakobs Ansprache im Tempel

Einleitung

Jacob 1:17–19

Jakob bereitet sich darauf vor, im Tempel zu seinem Volk zu sprechen, motiviert durch seine Studien und seine Verantwortung als deren Anführer.

Darum gab ich, Jakob, ihm diese Worte, als ich es im Tempel belehrte, nachdem ich zuvor vom Herrn meinen Auftrag erhalten hatte. Denn ich, Jakob, und mein Bruder Joseph waren durch die Hand Nephis zu Priestern und Lehrern dieses Volkes geweiht worden.

Und wir machten unser Amt vor dem Herrn groß und nahmen die Verantwortung auf uns, die Sünden des Volkes auf unser eigenes Haupt zu nehmen, falls wir es nicht mit allem Eifer das Wort Gottes lehrten; darum arbeiteten wir mit aller Kraft, damit sein Blut nicht auf unser Gewand kommen möge; andernfalls würde sein Blut auf unser Gewand kommen, und wir würden am letzten Tag nicht für makellos befunden werden.

Jacob 2:1–3

Jakob ist besorgt über das Verhalten einiger seiner Leute.

Die Worte, die Jakob, der Bruder Nephis, nach dem Tod Nephis zum Volk Nephi sprach:

Nun, meine geliebten Brüder, ich, Jakob, gemäß der Verantwortung, die vor Gott auf mir ruht, mein Amt mit Ernsthaftigkeit großzumachen und um mein Gewand von euren Sünden zu reinigen, komme heute in den Tempel herauf, um euch das Wort Gottes zu verkünden. Und ihr wisst selbst, dass ich bisher in dem Amt meiner Berufung eifrig gewesen bin; aber heute bin ich mit viel mehr Verlangen und Sorge um das Wohlergehen eurer Seele bedrückt, als ich es je zuvor gewesen bin.

Jacob 2:4–6

Jakob stellt fest, dass die Sünde in das Leben der Nephiten eingeschlichen ist.

Denn siehe, bis jetzt seid ihr dem Wort des Herrn gehorsam gewesen, das ich euch gegeben habe. Aber siehe, hört auf mich und wisst, dass ich mit der Hilfe des allmächtigen Schöpfers des Himmels und der Erde euch über eure Gedanken sagen kann, nämlich, dass ihr anfangt, sündhaft zu handeln, und diese Sünde erscheint mir als großer Gräuel, ja, auch vor Gott als Gräuel. Ja, es schmerzt meine Seele und lässt mich aus Schamgefühl zurückschrecken vor der Gegenwart meines Schöpfers, dass ich euch Zeugnis geben muss von der Schlechtigkeit eures Herzens.

Jacob 2:7–9

Jakob zögert, solch unangenehme Themen vor einem sensiblen Publikum anzusprechen.

Und es schmerzt mich auch, dass ich in Bezug auf euch so rückhaltlos sprechen muss vor euren Frauen und euren Kindern, deren Gefühle vielfach überaus zart und keusch und empfindsam sind vor Gott, was Gott wohlgefällig ist. Und mich dünkt, dass sie hier heraufgekommen sind, um das angenehme Wort Gottes zu hören, ja, das Wort, das die verwundete Seele heilt.

Darum lastet es mir auf der Seele, dass ich gedrängt bin, wegen des strengen Gebots, das ich von Gott empfangen habe, euch gemäß euren Verbrechen zu ermahnen und somit die Wunden derer, die bereits verwundet sind, zu vergrößern, statt sie zu trösten und ihre Wunden zu heilen; und diejenigen, die nicht verwundet sind, statt dass sie sich am angenehmen Wort Gottes laben, sind ihnen Dolche angesetzt, die ihnen die Seele durchdringen und ihr empfindsames Gemüt verwunden.

Jacob 2:10–11

Trotzdem betont Jakob, dass er dennoch unverblümt und ehrlich sein muss.

Aber ungeachtet der Größe der Aufgabe muss ich gemäß den strengen Geboten Gottes handeln und von eurer Schlechtigkeit und euren Gräueln zu euch sprechen, in Gegenwart derer, die im Herzen rein sind und ein reuiges Herz haben, und unter dem Blick des durchdringenden Auges des allmächtigen Gottes.

Darum muss ich euch die Wahrheit sagen gemäß der Klarheit des Wortes Gottes. Denn siehe, als ich den Herrn fragte, erging so das Wort an mich, nämlich: Jakob, gehe morgen in den Tempel hinauf und verkünde diesem Volk das Wort, das ich dir geben werde.