Die Gadianton-Epoche

Der Untergang von Zemnaríhah und den Gadianton Räubern

3 Nephi 4:15–17

Einige Jahre vergehen, und die Gadianton Räuber ernennen einen neuen Anführer, Zemnarihah, der seine Leute zu den Nephiten führt, ihre Stadt umzingelt und plant, sie von allen äußeren Ressourcen abzuschneiden.

Und es begab sich: Die Heere der Nephiten kehrten wieder an ihren Ort der Sicherheit zurück. Und es begab sich: Dieses neunzehnte Jahr verging, und die Räuber kamen nicht wieder zum Kampf; auch im zwanzigsten Jahr kamen sie nicht wieder.

Und im einundzwanzigsten Jahr zogen sie nicht zum Kampf heran, sondern sie kamen von allen Seiten, um das Volk Nephi ringsum zu belagern; denn sie meinten, wenn sie das Volk Nephi von seinen Ländereien abschnitten und es auf jeder Seite einschlössen und wenn sie es von jederlei außerhalb liegenden Nutzung abschnitten, könnten sie es veranlassen, dass es sich gemäß ihrem Wunsch ausliefern würde. Nun hatten sie sich einen anderen Führer bestimmt, dessen Name Zemnarihach war; darum war es Zemnarihach, der veranlasste, dass diese Belagerung stattfand.

3 Nephi 4:18–20

Der Plan geht nach hinten los, denn die Nephiten haben große Mengen an Nahrung und Ressourcen angehäuft, während die Gadianton Räuber außerhalb der Stadtgrenzen keine Vorräte zur Verfügung hatten.

Aber siehe, dies war ein Vorteil für die Nephiten; denn es war für die Räuber unmöglich, die Belagerung lange genug aufrechtzuerhalten, dass sie eine Wirkung auf die Nephiten gehabt hätte, wegen ihrer vielen Vorräte, die sie eingelagert hatten, und wegen der Knappheit der Vorräte bei den Räubern; denn siehe, sie hatten nichts außer Fleisch zum Überleben, und dieses Fleisch verschafften sie sich in der Wildnis; und es begab sich: Das Wild wurde in der Wildnis so selten, dass die Räuber nahe daran waren, vor Hunger zugrunde zu gehen.

3 Nephi 4:21–23

Die Nephiten schicken auch periodisch Truppen aus, um die Gadianton Räuber auszurotten—nachdem er sieht, dass seine Bemühungen zwecklos sind, befiehlt Zemnarihah den Rückzug und beginnt, sein Volk in das nördliche Land zu führen.

Und die Nephiten marschierten beständig aus, bei Tag und bei Nacht, und fielen über ihre Heere her und tilgten sie zu Tausenden und zu Zehntausenden aus. Und so wurde es der Wunsch des Volkes Zemnarihach, sich von seiner Absicht zurückzuziehen, wegen der großen Vernichtung, die bei Nacht und bei Tag über es kam. Und es begab sich: Zemnarihach gab seinem Volk den Befehl, sich von der Belagerung zurückzuziehen und in die abgelegensten Teile des Landes nordwärts zu marschieren.

3 Nephi 4:24–26

Gidgiddoni plant einen Hinterhalt, und am nächsten Tag wird Zemnarihah von Nephiten Truppen an der Front und im Rücken getroffen.

Und nun, da Gidgiddoni sich ihrer Absicht bewusst war, und er ihre Schwäche wegen des Nahrungsmangels und des großen Gemetzels, das unter ihnen angerichtet worden war, kannte, darum sandte er seine Heere zur Nachtzeit aus und schnitt den Weg für ihren Rückzug ab und stellte seine Heere an ihrem Rückzugsweg auf. Und dies taten sie zur Nachtzeit und gelangten auf ihrem Marsch über die Räuber hinaus, sodass die Räuber am anderen Morgen, als sie zu marschieren anfingen, von den Heeren der Nephiten sowohl von vorn als auch von hinten gestellt wurden. Und die Räuber, die im Süden waren, wurden auch in ihren Zufluchtsorten abgeschnitten. Und all dies geschah auf Befehl Gidgiddonis.

3 Nephi 4:27–29

Die Gadianton Räuber ergeben sich, Zemnarihah wird hingerichtet, und die Gerechten beten um Schutz und Gnade.

Und es gab viele Tausende, die sich den Nephiten als Gefangene auslieferten, und die übrigen von ihnen wurden getötet. Und ihr Führer Zemnarihach wurde ergriffen und an einem Baum gehenkt, ja, nämlich an dessen Spitze, bis er tot war. Und als sie ihn gehenkt hatten, bis er tot war, fällten sie den Baum zur Erde und riefen mit lauter Stimme, nämlich:

Möge der Herr sein Volk in Rechtschaffenheit und in Herzensheiligkeit bewahren, damit es alle diejenigen, die danach trachten, es um der Macht und um geheimer Verbindungen willen zu töten, zur Erde fällen lassen möge, so wie dieser Mann zur Erde gefällt worden ist.

3 Nephi 4:30

Die Nephiten beten erneut um Schutz.

Und sie freuten sich und riefen wieder mit einer Stimme, nämlich:

”Möge der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs dieses Volk in Rechtschaffenheit schützen, solange es den Namen seines Gottes um Schutz anruft.”

3 Nephi 4:31–33

Die Nephiten stimmen ein Lied an und preisen Gott für seine Vorsehung.

Und es begab sich: Sie alle, wie ein Mann, brachen in Gesang aus und priesen ihren Gott für das Große, was er für sie getan hatte, indem er sie davor bewahrte, ihren Feinden in die Hände zu fallen. Ja, sie riefen:

Hosanna dem allerhöchsten Gott!

Und sie riefen:

Gesegnet sei der Name Gottes, des Herrn, des Allmächtigen, des allerhöchsten Gottes!

Und das Herz schwoll ihnen vor Freude, bis sie viele Tränen vergossen wegen der großen Güte Gottes, der sie aus den Händen ihrer Feinde befreit hatte; und sie wussten, dass sie ihrer Umkehr und ihrer Demut wegen aus einer immerwährenden Vernichtung befreit worden waren.

3 Nephi 5:1–3

Alle Nephiten glauben an die Prophezeiungen, haben Glauben an Christus, bereuen und leben rechtschaffen.

Und nun siehe, es gab unter allem Volk der Nephiten auch nicht eine lebende Seele, die auch nur im Geringsten die Worte aller heiligen Propheten, die gesprochen hatten, bezweifelt hätte; denn sie wussten, dass es notwendigerweise so sein musste, dass sie sich erfüllten.

Und wegen der vielen Zeichen, die gegeben worden waren gemäß den Worten der Propheten, wussten sie, dass es so sein musste, dass Christus gekommen war; und weil schon so vieles eingetreten war, wussten sie, dass es notwendigerweise so sein musste, dass alles eintreten werde gemäß dem, was gesprochen worden war. Darum ließen sie von all ihren Sünden und ihren Gräueln und ihrer Hurerei und dienten Gott mit allem Eifer Tag und Nacht.

3 Nephi 5:4–6

Die Nephiten predigen das Evangelium an ihre Gadianton Gefangenen; diejenigen, die glauben und bereuen, werden freigelassen.

Und nun begab es sich: Als sie alle Räuber gefangen genommen hatten, sodass niemand entkam, der nicht getötet wurde, warfen sie ihre Gefangenen ins Gefängnis und ließen ihnen das Wort Gottes predigen; und alle, die von ihren Sünden umkehren und ein Bündnis eingehen wollten, dass sie nicht mehr morden würden, wurden in Freiheit gesetzt.

Aber alle, die da waren, die das Bündnis nicht eingingen und die weiterhin jene geheimen Morde in ihrem Herzen hatten, ja, alle, von denen man befand, dass sie gegen ihre Brüder Drohungen ausstießen, wurden gemäß dem Gesetz schuldig gesprochen und bestraft. Und so setzten sie all jenen schlechten und geheimen und gräuelreichen Verbindungen, in denen es so viel Schlechtigkeit gab und so viele Morde begangen wurden, ein Ende.

3 Nephi 5:7–8

Viele wunderbare Dinge geschehen, und sie können alle nicht in diese Aufzeichnung aufgenommen werden.

Und so war das zweiundzwanzigste Jahr vergangen und auch das dreiundzwanzigste Jahr und das vierundzwanzigste und das fünfundzwanzigste; und so waren fünfundzwanzig Jahre vergangen. Und vieles hatte sich ereignet, was in den Augen einiger groß und wunderbar wäre; doch kann nicht alles in diesem Buch niedergeschrieben werden; ja, dieses Buch kann nicht einmal den hundertsten Teil dessen enthalten, was unter so vielen Menschen im Zeitraum von fünfundzwanzig Jahren geschehen war.