Und nun begab es sich: Im sechsundachtzigsten Jahr verharrten die Nephiten noch immer in Schlechtigkeit, ja, in großer Schlechtigkeit, während die Lamaniten streng darauf bedacht waren, die Gebote Gottes gemäß dem Gesetz des Mose zu halten.
Und es begab sich: In diesem Jahr gab es einen gewissen Samuel, einen Lamaniten, der in das Land Zarahemla kam und anfing, dem Volk zu predigen. Und es begab sich: Viele Tage predigte er dem Volk Umkehr, und es verstieß ihn, und er war daran, in sein eigenes Land zurückzukehren.
Aber siehe, die Stimme des Herrn erging an ihn, er solle wieder zurückkehren und dem Volk alles prophezeien, was ihm ins Herz komme.
Und es begab sich: Man wollte nicht zulassen, dass er in die Stadt komme; darum ging er hin und stellte sich auf deren Mauer und streckte die Hand aus und rief mit lauter Stimme und prophezeite dem Volk alles, was der Herr ihm ins Herz gab.
Und nun begab es sich: Es gab viele, die die Worte Samuels des Lamaniten vernahmen, die er von der Mauer der Stadt herab redete. Und alle, die an sein Wort glaubten, gingen hin und suchten nach Nephi; und als sie hinkamen und ihn fanden, bekannten sie ihm ihre Sünden und leugneten nicht und wünschten, sich in dem Herrn taufen zu lassen.
Aber alle, die da waren, die den Worten Samuels nicht glaubten, waren zornig auf ihn; und sie warfen nach ihm auf der Mauer mit Steinen, und viele schossen auch Pfeile gegen ihn, als er auf der Mauer stand; aber der Geist des Herrn war mit ihm, so sehr, dass sie ihn mit ihren Steinen und auch mit ihren Pfeilen nicht treffen konnten.
Als sie aber sahen, dass sie ihn nicht treffen konnten, gab es viele weitere, die an seine Worte glaubten, so sehr, dass sie weggingen zu Nephi, um sich taufen zu lassen.
Denn siehe, Nephi taufte und prophezeite und predigte; er rief das Volk zur Umkehr, zeigte Zeichen und Wunder und verrichtete Wundertaten unter dem Volk, damit es wisse, dass der Christus in Kürze kommen müsse; er erzählte ihnen von dem, was in Kürze eintreten müsse, damit sie es wüssten und zu der Zeit, da es eintreten werde, sich erinnerten, dass es ihnen schon zuvor kundgetan worden war, zu dem Zweck, dass sie glauben sollten; darum gingen alle, die den Worten Samuels glaubten, zu ihm hin, um sich taufen zu lassen; denn sie kamen voller Umkehr und ihre Sünden bekennend.
Aber der größere Teil von ihnen glaubte den Worten Samuels nicht; darum, als sie sahen, dass sie ihn mit ihren Steinen und ihren Pfeilen nicht treffen konnten, riefen sie ihren Hauptleuten zu, nämlich:
Nehmt diesen Menschen und bindet ihn, denn siehe, er hat einen Teufel; und wegen der Macht des Teufels, der in ihm ist, können wir ihn mit unseren Steinen und unseren Pfeilen nicht treffen; darum nehmt ihn und bindet ihn und weg mit ihm.
Und als sie hingingen, Hand an ihn zu legen, siehe, da stürzte er sich von der Mauer herab und floh aus ihren Landen, ja, bis in sein eigenes Land, und fing unter seinem eigenen Volk zu predigen und zu prophezeien an.
Und siehe, man hörte unter den Nephiten nie mehr von ihm; und so war es um die Angelegenheiten des Volkes bestellt. Und so endete das sechsundachtzigste Jahr der Regierung der Richter über das Volk Nephi.