Der Niedergang und Fall der Nephiten

Wachstum rivalisierender Kirchen

4 Nephi 22–23

Zweihundert Jahre sind vergangen, und die Nephiten haben sich vermehrt und leben in wohlhabendem Reichtum.

Und es begab sich: Zweihundert Jahre waren vergangen; und die ganze zweite Generation war vergangen außer einigen wenigen. Und nun möchte ich, Mormon, dass ihr wisst, dass das Volk sich vermehrt hatte, so sehr, dass es sich über das ganze Land ausgebreitet hatte, und dass es wegen seines Gedeihens in Christus überaus reich geworden war.

4 Nephi 24–26

Der wirtschaftliche Wohlstand der Menschen führt dazu, dass sie hochmütig werden, und es beginnen sich soziale Klassen zu entwickeln, wodurch die Kirche zu kämpfen hat.

Und nun, in diesem zweihundertersten Jahr fing es an, dass es unter ihm welche gab, die im Stolz überheblich wurden, sodass sie kostbare Gewänder und allerart feine Perlen und feine Dinge der Welt trugen. Und von der Zeit an hatten sie ihre Güter und ihre Habe untereinander nicht mehr gemeinsam. Und sie fingen an, sich in Klassen zu teilen; und sie fingen an, für sich selbst Kirchen zu errichten, um Gewinn zu erlangen, und fingen an, die wahre Kirche Christi zu leugnen.

4 Nephi 27–28

Innerhalb von zehn Jahren fangen andere Kirchen an zu sprießen; sie lehnen viele Punkte des Evangeliums ab, während sie behaupten Christus zu kennen.

Und es begab sich: Als zweihundertzehn Jahre vergangen waren, gab es viele Kirchen im Land; ja, es gab viele Kirchen, die vorgaben, den Christus zu kennen, und doch leugneten sie den größeren Teil seines Evangeliums, sodass sie allerart Schlechtigkeit annahmen und das, was heilig war, dem zuteilwerden ließen, dem es wegen Unwürdigkeit verboten war. Und wegen des Übeltuns und wegen der Macht des Satans, der Einfluss auf ihr Herz erlangte, mehrte sich diese Kirche über die Maßen.

4 Nephi 29–30

Eine Kirche leugnet Christus und beginnt, die ursprüngliche Kirche zu verfolgen; einige Jünger werden in Gefängnisse geworfen, aber sie können auf wundersame Weise fliehen.

Und weiter, es gab noch eine weitere Kirche, die den Christus leugnete; und sie verfolgten die wahre Kirche Christi wegen ihrer Demut und ihres Glaubens an Christus; und sie verachteten sie wegen der vielen Wundertaten, die unter ihnen gewirkt wurden. Darum übten sie Macht und Gewalt über die Jünger Jesu aus, die bei ihnen verweilten, und sie warfen sie ins Gefängnis; aber durch die Macht des Wortes Gottes, die in ihnen war, brachen die Gefängnisse entzwei, und sie gingen hinaus und vollbrachten mächtige Wundertaten unter ihnen.

4 Nephi 31–34

So wie die Juden versucht haben, Jesus zu töten, so versuchen die konkurrierenden Kirchen, die ursprünglichen Gläubigen zu zerstören.

Und doch, ungeachtet all dieser Wundertaten, verhärtete das Volk sein Herz und trachtete danach, sie umzubringen, ja, wie die Juden zu Jerusalem getrachtet hatten, Jesus umzubringen, gemäß seinem Wort. Und man warf sie in Feueröfen, und sie kamen heraus, ohne Schaden erlitten zu haben. Und man warf sie auch in Gruben mit wilden Tieren, und sie spielten mit den wilden Tieren so wie ein Kind mit einem Lamm; und sie kamen daraus hervor, ohne Schaden erlitten zu haben.

Doch verhärtete das Volk sein Herz, denn es wurde von vielen Priestern und falschen Propheten angeleitet, viele Kirchen zu errichten und allerart Übles zu tun. Und sie schlugen auf das Volk Jesu ein, aber das Volk Jesu schlug nicht zurück. Und so verfiel das Volk in Unglauben und Schlechtigkeit, von Jahr zu Jahr, ja, bis zweihundertdreißig Jahre vergangen waren.