Und auch ihr selbst werdet denen beistehen, die eures Beistands bedürfen; ihr werdet von eurer Habe dem zuteilwerden lassen, der in Not ist; und ihr werdet nicht zulassen, dass der Bettler euch seine Bitte vergeblich vorbringt, und ihn abweisen, dass er zugrunde gehe.
Vielleicht mag einer sagen:
Der Mensch hat sein Elend selbst über sich gebracht;
darum will ich meine Hand zurückhalten und will ihm nicht von meiner Nahrung geben,
auch nicht mit ihm von meiner Habe teilen, dass er nicht leide,
denn seine Strafen sind gerecht–
aber ich sage euch: O Mensch, wer immer dies tut, der hat viel Grund zur Umkehr; und wenn er nicht umkehrt von dem, was er getan hat, geht er zugrunde für immer und hat keinen Anteil am Reich Gottes.
Denn siehe, sind wir nicht alle Bettler? Sind wir nicht, was all unsere Habe betrifft, sowohl Nahrung wie Kleidung und Gold und Silber und all unsere mannigfachen Reichtümer, alle auf dasselbe Wesen angewiesen, nämlich Gott?
Und siehe, eben jetzt habt ihr seinen Namen angerufen und um Vergebung für eure Sünden gebettelt. Und hat er zugelassen, dass ihr vergeblich gebettelt habt? Nein, er hat seinen Geist über euch ausgegossen und hat gemacht, dass euch das Herz mit Freude erfüllt werde, und hat gemacht, dass euer Mund sich geschlossen hat und ihr nicht mehr habt reden können, so überaus groß war eure Freude.
Und wenn nun Gott, der euch erschaffen hat, auf den ihr angewiesen seid, was euer Leben betrifft und alles, was ihr habt und was ihr seid, euch gewährt, was immer ihr im Glauben erbittet, sofern es recht ist und ihr darauf vertraut, dass ihr empfangen werdet, o wie sehr solltet ihr dann von der Habe, die ihr habt, miteinander teilen.
Und wenn ihr über den Mann richtet, der euch seine Bitte um eure Habe vorbringt, damit er nicht zugrunde gehe, und ihn schuldig sprecht, um wie viel mehr wird eure Schuldigsprechung gerecht sein, weil ihr eure Habe zurückgehalten habt, die nicht euch gehört, sondern Gott, dem auch euer Leben gehört; und doch bringt ihr keine Bitte vor und kehrt auch nicht von dem um, was ihr getan habt.
Ich sage euch, weh sei so einem Menschen, denn seine Habe wird mit ihm zugrunde gehen; und dies sage ich nun denen, die reich sind, was die Dinge dieser Welt betrifft.
Und weiter sage ich den Armen, euch, die ihr nicht habt, aber doch genug habt, dass ihr von Tag zu Tag erhalten bleibt, ich meine euch alle, die ihr den Bettler abweist, weil ihr nicht habt; ich möchte, dass ihr im Herzen sprecht: Ich gebe nicht, weil ich nicht habe, aber hätte ich, so würde ich geben.
Und nun, wenn ihr dies im Herzen sagt, so bleibt ihr ohne Schuld, andernfalls seid ihr schuldig gesprochen; und der Schuldspruch über euch ist gerecht, denn ihr begehrt das, was ihr nicht empfangen habt.
Und nun, um deswillen, was ich zu euch gesprochen habe – das heißt, um deswillen, dass ihr euch von Tag zu Tag Vergebung für eure Sünden bewahrt, sodass ihr ohne Schuld vor Gott wandeln könnt –, möchte ich, dass ihr von eurer Habe mit den Armen teilt, ein jeder gemäß dem, was er hat, wie die Hungrigen zu speisen, die Nackten zu kleiden, die Kranken zu besuchen und ihnen Hilfe zuteilwerden zu lassen, geistig ebenso wie zeitlich, gemäß ihren Bedürfnissen.
Und seht zu, dass dies alles in Weisheit und Ordnung geschieht; denn es ist nicht erforderlich, dass der Mensch schneller laufe, als er Kraft hat. Und weiter, es ist ratsam, dass er eifrig sei, auf dass er dadurch den Preis gewinne; darum muss alles in Ordnung geschehen.
Und ich möchte, dass ihr daran denkt, dass jeder von euch, der von seinem Nachbarn borgt, das Geborgte so zurückgibt, wie er es vereinbart hat, denn sonst begehst du Sünde; und vielleicht bist du der Anlass, dass auch dein Nachbar Sünde begeht.
Und schließlich kann ich euch nicht alles sagen, wodurch ihr Sünde begehen könnt; denn es gibt mancherlei Mittel und Wege, selbst so viele, dass ich sie nicht aufzählen kann.
Aber so viel kann ich euch sagen, wenn ihr nicht achthabt auf euch und eure Gedanken und eure Worte und eure Taten und nicht die Gebote Gottes beachtet und nicht im Glauben an das festbleibt, was ihr über das Kommen unseres Herrn gehört habt, selbst bis ans Ende eures Lebens, müsst ihr zugrunde gehen. Und nun, o Mensch, denke daran und gehe nicht zugrunde.