Mission zu den Lamaniten

Begegnung mit Lamonis Vater

Alma 20:8–10

Auf ihrem Weg nach Middoni treffen Lamoni und Ammon zufällig auf den Vater von Lamoni, der fragt, warum Lamoni nicht zu einem geplanten Fest gekommen ist und warum er mit einem Nephiten unterwegs ist.

Und es begab sich: Als Ammon und Lamoni dorthin reisten, trafen sie Lamonis Vater, der der König über das ganze Land war. Und siehe, Lamonis Vater sprach zu ihm:

Warum seid ihr nicht zu dem Fest gekommen
an jenem großen Tag, als ich meinen Söhnen und auch meinem Volk ein Fest gegeben habe?

Und er sprach auch:

Wohin gehst du mit diesem Nephiten,
der eines der Kinder eines Lügners ist?

Alma 20:11–12

Lamoni erzählt seinem Vater, was vor sich geht.

Und es begab sich: Lamoni berichtete ihm, wohin er ginge, denn er fürchtete, ihn zu beleidigen.

Und er sagte ihm auch den ganzen Grund, warum er in seinem eigenen Reich geblieben und nicht zu seinem Vater gegangen war, zu dem Fest, das er bereitet hatte.

Alma 20:13

Sein Vater ist wütend und schilt ihn, weil er sich mit einem Nephiten abgibt.

Und als nun Lamoni ihm dies alles berichtet hatte, siehe, da war zu seinem Erstaunen sein Vater zornig auf ihn und sprach:

Lamoni, du gehst hin, diese Nephiten zu befreien, die Söhne eines Lügners sind. Siehe, er hat unsere Väter beraubt; und nun sind auch seine Kinder unter uns gekommen, damit sie uns durch ihre Schlauheit und ihre Lügen täuschen, auf dass sie uns abermals unseres Eigentums berauben.

Alma 20:14

Der Vater von Lamoni befiehlt Lamoni, Ammon zu töten und nach Hause zu gehen.

Nun gebot Lamonis Vater ihm, er solle Ammon mit dem Schwert töten. Und er gebot ihm auch, er solle nicht in das Land Middoni gehen, sondern er solle mit ihm in das Land Ischmael zurückkehren.

Alma 20:15

Lamoni weigert sich, Ammon zu töten und bekundet seine Absicht, Ammons Brüder in Middoni zu retten.

Aber Lamoni sprach zu ihm:

Ich werde Ammon nicht töten, und ich werde auch nicht in das Land Ischmael zurückkehren, sondern ich gehe in das Land Middoni, um die Brüder Ammons freizulassen, denn ich weiß, sie sind gerechte Männer und heilige Propheten des wahren Gottes.

Alma 20:16

Der Vater von Lamoni, wütend über den Ungehorsam, zieht sein Schwert, bereit Lamoni zu erschlagen.

Als nun sein Vater diese Worte gehört hatte, wurde er zornig auf ihn, und er zog das Schwert, um ihn zur Erde zu schlagen.

Alma 20:17–18

Ammon sagt dem Vater von Lamoni, dass er Lamoni nicht verletzen soll, sagt aber auch, dass Lamoni sowieso bereit für den Tod ist, da er sich zu Gott bekehrt hat.

Aber Ammon trat vor und sprach zu ihm:

Siehe, du sollst deinen Sohn nicht töten; doch wäre es besser, er würde fallen als du, denn siehe, er ist von seinen Sünden umgekehrt; aber wenn du zu dieser Zeit fällst, in deinem Zorn, so kann deine Seele nicht errettet werden.

Und weiter, es ist ratsam, dass du das nicht tust; denn würdest du deinen Sohn töten, da er doch ein unschuldiger Mann ist, so würde sein Blut vom Erdboden her zum Herrn, zu seinem Gott, schreien, dass Vergeltung über dich käme; und vielleicht würdest du deine Seele verlieren.

Alma 20:19

Lamonis Vater bekennt die Unschuld von Lamoni.

Als nun Ammon diese Worte zu ihm gesprochen hatte, antwortete er ihm, nämlich:

Ich weiß, wenn ich meinen Sohn tötete, würde ich unschuldiges Blut vergießen; denn du bist es ja, der danach getrachtet hat, ihn zu vernichten.

Alma 20:20

Lamonis Vater richtet seinen Zorn auf Ammon und ist im Begriff, ihn zu schlagen, als Ammon Lamonis Vater handlungsunfähig macht, indem er seinen Arm schlägt.

Und er streckte die Hand aus, um Ammon zu töten. Aber Ammon widerstand seinen Schlägen und schlug ihm auch auf den Arm, sodass er ihn nicht gebrauchen konnte.

Alma 20:21–22

Der Vater von Lamoni fleht um sein Leben; Ammon stimmt zu, es zu verschonen, aber nur wenn sie nach Middoni gehen dürfen, um seine Brüder zu retten.

Als nun der König sah, dass Ammon ihn töten konnte, fing er an, Ammon mit Bitten zuzusetzen, er möge sein Leben verschonen. Aber Ammon hob sein Schwert und sprach zu ihm:

Siehe, ich werde dich schlagen,
außer du gewährst mir, dass meine Brüder aus dem Gefängnis entlassen werden.

Alma 20:23

Lamonis Vater stimmt zu und bietet sogar die Hälfte seines Königreichs als Bonus an.

Nun sprach der König aus Furcht, sein Leben zu verlieren:

„Wenn du mich verschonst, will ich dir gewähren, was auch immer du erbittest, ja, bis zur Hälfte des Reiches.“

Alma 20:24–25

Ammon fasst die Bedingungen der Freilassung seiner Brüder und die Königsherrschaft und Freiheit von Lamoni zusammen.

Als nun Ammon sah, dass er gemäß seinem Wunsch auf den alten König eingewirkt hatte, sprach er zu ihm:

“Wenn du mir gewährst, dass meine Brüder aus dem Gefängnis entlassen werden, und auch, dass Lamoni sein Reich behält und dass du über ihn nicht ungehalten sein wirst, sondern ihm gewährst, gemäß seinen eigenen Wünschen zu handeln in allem, was er denkt, dann werde ich dich verschonen; andernfalls werde ich dich zur Erde schlagen.”

Als nun Ammon diese Worte gesprochen hatte, fing der König an, sich zu freuen, dass er am Leben blieb.

Alma 20:26–27

Der Vater von Lamoni ist beeindruckt von Ammon, erkennt, dass dieser nicht die Absicht hatte, ihm zu schaden, und stimmt den Bedingungen zu. Er wird neugierig auf die Dinge, die Ammon Lamoni gelehrt hat.

Und als er sah, dass Ammon nicht den Wunsch hatte, ihn zu vernichten, und als er auch sah, welch große Liebe dieser für seinen Sohn Lamoni hatte, war er über die Maßen verwundert und sprach:

Weil dies alles ist, was du gewünscht hast, nämlich dass ich deine Brüder freilasse und zulasse, dass mein Sohn Lamoni sein Reich behält, siehe, so werde ich dir gewähren, dass mein Sohn von dieser Zeit an und immerdar sein Reich behält, und ich werde ihn nicht mehr regieren –

und ich werde dir auch gewähren, dass deine Brüder aus dem Gefängnis entlassen werden, und du und deine Brüder mögt zu mir in mein Reich kommen, denn ich wünsche sehr, dich zu sehen.

Denn der König war sehr verwundert über die Worte, die er gesprochen hatte, und auch über die Worte, die von seinem Sohn Lamoni gesprochen worden waren; darum hatte er den Wunsch, mehr darüber zu erfahren.